Die Lieblingsbücher von Herrn Ahlmann-Eltze

Christoph Ahlmann-Eltze, Ahlmannschen Buchhandlung, Bordesholm, Bücher

Seine Lieblingsbücher stellte Buchhändler Christoph Ahlmann-Eltze (im Foto rechts) in seiner voll besetzten Ahlmannschen Buchhandlung in Bordesholm vor. Aus 11 Büchern zitierte er mit viel Begeisterung über 2 Stunden lang. Trotz einer kleinen Pause mit Wein und Gebäck erforderte dies von den Zuhörern ein gutes Konzentrationsvermögen und solides Sitzfleisch.
Quer durch die Jahrhunderte, beginnend mit dem griechischen Dichter Homer und seinem Epos „Odyssee“, das vermutlich so um die Wende vom 8. zum 7. Jahrhundert v. Chr. entstanden ist. Dem stellte Christoph Ahlmann-Eltze das Werk von Ernst Schnabel „Der sechste Gesang“ aus dem Jahre 1956 gegenüber. Ernst Schnabel transformierte die mystische Geschichte Homers in eine triviale Geschichte. Vermutlich flossen seine Erlebnisse als deutscher Kommandant eines Begleitbootes im zweiten Weltkrieg mit in das Buch hinein, vielleicht waren seine Kriegserlebnisse sogar der Grund, um sich mit Homers Odyssee auseinander zusetzen. Danach wurde Molière mit dem Werk „Der Menschenfeind“ von Hans-Magnus Enzensberger gegenübergestellt. Ein Leben ohne Heuchelei einmal aus der Sicht 1666 und einmal aus der Sicht der 70er Jahre. Kaum jemand kannte den derben, vulgären Teil von J. W. von Goethe aus dem „Faust 1“, den Christoph Ahlmann-Eltze an diesem Abend zitierte. Es folgte der Frühromantiker Novalis mit seinem Werk „Heinrich von Ofterdingen“, der mit seiner Poesie die Menschen glücklicher machen wollte. „Soll und Haben“ von Gustav Freytag, das nach der Bibel das meist verkaufte Buch im Dritten Reich war, kam nach der Pause aufs Rednerpult. Es war schon bemerkenswert, wie subtil der Untermensch literarisch salonfähig gemacht wurde. Mit Thomas Mann (Joseph Roman) und Heinrich Mann (Henry Quader) zeichnete Christoph Ahlmann-Eltze die unterschiedlichen Wege der beiden Brüder auf. Im vierbändigen Werk „Jahrestage“ von Uwe Johnson geht es um 366 Tageseintragungen und erzählt die Geschichte von Gesine Cressphal in der Zeit vom 21.08.1967 bis 20.08.1968. Ihre Flucht aus der DDR, ihr Leben in New York, vom Prager Frühling und dem Vietnamkrieg. Es war deutlich zu spüren, dass Christoph Ahlmann-Eltze mit seiner Lieblingsbüchervorstellung irgendwie noch nicht fertig war, für ihn hätte es noch ein Weilchen weiter gehen können. Aber, irgendwann ist auch mal der schönste Literaturabend zu Ende.Christoph Ahlmann-Eltze, Ahlmannschen Buchhandlung, Bordesholm, BücherIn der Pause gab es die Zeit für ein Pläuschen und natürlich für die Bücherfreunde die Zeit um in den Büchern zu stöbern.

Christoph Ahlmann-Eltze, Ahlmannschen Buchhandlung, Bordesholm, Bücher