Nicht wenige Livemusik Fans schauen sich bevor sie ein Konzert einer eher unbekannten Künstlerin oder Künstler besuchen die Künstler im Internet an. Vor allem Livemitschnitte helfen bei der Entscheidung das Risiko einzugehen, sich vom Sofa zu erheben, Geld und Zeit zu investieren und zum Konzert zu gehen. So mache ich das auch, um zu entscheiden, ob das Konzert mit meinen fotografischen Möglichkeiten in eine Fotoserie zu transformieren ist oder eher nicht und um Bewegungsmuster der Musiker herauszufinden. Leider sind sehr viele Videos richtig schlecht, die charakterbildenen Eigenschaften der Musiker/innen werden eher verschleiert als herausgearbeitet. So ist das auch mit Emily Barker und ihrer Band. Das mag auch einer der Gründe gewesen sein, dass nur etwa 50 Musikfans zu einem wirklich überraschend klasse Emily Barker Konzert ins Bordesholmer Albatros gekommen sind. Auch ich war am zweifeln, ob Emily Barker und ich zusammen passen. Emily Barker brachte als Vorprogramm Sam Brokers mit. Er machte seinen Job als „Anheizen“ extrem gut. Obwohl Barkers Songs typisch für die Genres Country Folk und Americana sind, fliessen auch Gospel, Jazz und auch poppiges mit ein. Spannend wie die Multi-Instrumentalistin organisch, facettenreich zwischen Tradition und Moderne sich bewegt. Ihr Auftritt als Sängerin und Multi-Instrumentalistin ist ein wirklich interessanter Live-Auftritt, der an diesem kalten Winterabend die australische Wärme fühlen lässt. Der geneigte Musikliebhaber merkte schnell, dass ihre Stimme das „wahre Instrument“ ist. Barkers Gesang fühlt sich ungebunden und frei an und man spürt die Leidenschaft, mit der sie ihre Songs der aktuellen Platte „Sweet Kind of Blue“ vortrug.
Emily Barker (Gesang, Akustikgitarre, E-Gitarre, Harp, Piano)
Sam Brookes (Supportact, E-Gitarre, Gesang)
Lukas Drinkwater (Kontrabass, E-Bass, E-Gitarre, Gesang)
Rob Pemberton (Schlagzeug, E-Bass, Gesang)
