Mit 28 Kunstwerken findet der Skulpturensommer in diesem Jahr zum 21. Mal in Bissee statt. Auf dem Hof Reese in Bissee war am 02.06.2018 mit der Vernissage die Eröffnung. Wieder stellten viele Bisseer ihre Grundstücke für die oft tonnenschweren Skulpturen zur Verfügung und halfen persönlich oder stellten technische Geräte, wie z. B. ein Radlader, zur Verfügung. Die Künstler stellen ihre Arbeiten ein halbes Jahr bis Oktober in den öffentlichen Raum des Dorfes, ohne zu wissen, was mit ihren Kunstwerken hier vor Ort passiert. Ein Kunstwerk sticht dieses Jahr besonders hervor, weil dieses der Gemeinde Bissee geschenkt worden ist. Es stand seit 2016 in einer Ecke des Parkplatzes vom Antikhof. Bildhauer Rainer Fest hatte die „Bissee-Landschaft“ in einen der Steine hinein gemeißelt. Nun wurde die Granitskulptur „Brunnen für Bissee“ umgesetzt auf einen neuen Platz an der Eider. Egon Blitza hat der Gemeinde das Kunstwerk und den Zwillingsstein, der direkt daneben gelegt wurde und im Laufe des Jahres noch bearbeitet wird, als Dankeschön für 20 Jahre gute Zusammenarbeit geschenkt. Dieses Jahr wurde bewusst auf Vielfalt und Buntheit gesetzt. Karin Russ, vom Skulptur in Bissee e.V., lud die Besucher zu einem Rundgang mit Überraschungen und offenem Ausgang ein. „Die Ausstellung will bewusst nicht perfekt, geschlossen und harmonisch sein und sie eignet sich gewiß nicht als Komplizin einer Ideologie,“ so Karin Russ bei ihrer Rede. Sie zitierte zudem Christoph Schlingensief: „Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor etwas stehen, was wir nicht gleich restlos erklären können“. In diesem Sinne ist auch das „Wanderkunstwerk“ von Herbert W. H. Hundrich zu verstehen. Mit seinem „Illegal housing“ Kunstprojekt will der Künstler darauf aufmerksam machen, dass viele Menschen ohne Wohnung sind.
Karin Russ, vom Skulptur in Bissee e.V., stellt die Künstler vor.
Die Schüler Bigband der Emmanuel-Kant-Schule sorgten für die musikalische Begleitung der Vernissage.
Staatssekretär Dr. Oliver Grundei lobte in seiner Eröffnungsrede die besondere Atmosphäre in der Gemeinde.
Staatssekretär Dr. Oliver Grundei und Karin Russ unterhalten sich über das Kunstprojekt „Illegal housing“ von Herbert W. H. Hundrich.
Künstler, wie hier Martin Schrader, erzählten den Besuchern etwas zu ihren Kunstwerken.
„Illegal housing“ von Herbert W. H. Hundrich
„Verwebungen für Alfred“ von Inga Momsen ist ein Kunstwerk, dass den Raum zwischen Obstbäumen mit dänischen Maurerschnüren neu erfahrbar macht.
Das Kunstwerk „inside out“ von Herbert W.H. Hundrich korrespondiert wunderbar mit der grünen Wiese und dem Rosenstrauch. Eine Augenweide, die bald vergeht.