Bis Ende des Jahres werden zu den jetzigen 160 Asylbewerbern im Amt Bordesholm noch weitere 153 Menschen hinzu kommen. Das und noch viele weitere Informationen bekamen die 300 Besucher der Einwohnerversammlung „Flüchtlingsunterbringung im Amtsgebiet“. So ist es nicht verwunderlich, dass bis zum Jahresende der private Wohnungsmarkt für günstige Wohnungen leergefegt sein wird. Das Amt prüft für 5 Standorte 15 Domizile, in denen 20-70 Heimatvertriebene untergebracht werden können. „Bei der Planung haben wir eine sinnvolle Folgenutzung für die Zeit nach den Flüchtlingen im Auge“, so Amtsdirektor Heinrich Lembrecht. Vermutlich wird das Amt Bordesholm auch an Notquartieren nicht vorbei kommen. Abteilungsleiter für das Amt für Bürgerdienste, Herr Rainer Borchers, stellte drei „erfolgreiche“ Flüchtlinge vor, die sich bei den Bordesholmern für die Aufnahme bedankten. Diese und ähnliche Erfolge wären ohne die rund 100 Ehrenämtler des Freundeskreises der Asylsuchenden in Bordesholm nicht möglich. Eine Patenschaft haben 90 Bürger/innen übernommen und 16 Mitglieder geben Deutschunterricht. Dass es bei den Patenschaften durchaus auch ein Geben und Nehmen ist, wusste nicht nur Tinga Horny zu berichten. „Der Kontakt mit Flüchtlingen ist Bewusstseinserweiternd“, so Tinga Horny. Bärbel Volkers berichtete von dem offenen Treff in der AWO Altentagesstätte der montags ab 16 Uhr für alle Bürger und nicht nur für Flüchtlinge offen steht. Bekanntermassen kommen auch viele Flüchtlingskinder nach Bordesholm und für diese gilt auch die Schulpflicht. Wenn die Entwicklung der Flüchtlingskinder im Kindergartenalter anhält, werden die Kita-Plätze trotz Ausbau am Birkenweg nicht ausreichen, prognostizierte Rainer Borchers. Was die Kosten betrifft, werden Unterkunft und Nahrung von Bund und Land übernommen. Die zusätzlichen Personalkosten bleiben beim Amt hängen. Insgesamt war es eine sehr ruhige Einwohnerversammlung, vermutlich weil schon in den Berichten vom Podium viele Fragen beantwortetet worden sind. Das Foto zeigt Amtsdirektor Heinrich Lembrecht wie er den Bürgern die jetzige Flüchtlingssituation im Amt Bordesholm erklärt und wie es in den nächsten Wochen weiter gehen geht.
Die von einigen befürchtete harte Kontroverse blieb bei dieser Einwohnerversammlung aus.
Mit Unterstützung von Rainer Borchert bedankte sich Ahmad Shbat bei den Bordesholmer für die freundliche Aufnahme.