Das wohl größte Eiszeitwandbild ist fertig

. Groestes Eiszeitbild fertig am 01.12.2020 in Brügge, Dorfstraße 4, Tor zur Urzeit, Photo: Michael Slogsnat, Bordesholm.

Museum, so steht es ganz groß am Gebäude des „Tor zur Urzeit“ in Brügge im Amt Bordesholm. Doch dieses Museum zeichnet sich dadurch aus, dass es Verknüpfungen aus der Zeit der Saurier über die Eiszeiten bis hin zu den heutigen Themen der Zeit herstellt. So entstand an der Südseite des Museums eine große Wandmalerei, auf der die uns bekannte Graugans, der Wolf, die Hummel, die Lemminge und das unscheinbare Kraut Beifuß zu sehen ist. Beifuß, welches bei uns Menschen seit Jahrhunderten mit seinen Bitterstoffen die Verdauung fördert, war die Hauptnahrung der Mammuts, die in einer sehr langen Zeitspanne von vor 5,7 Mio. Jahren bis etwa vor 4000 Jahren lebten.
In einem Zeitraum von rund 3 Monaten entstand mit einer Breite von 20 m und einer Höhe von 15 m das wohl größte Eiszeitwandbild Deutschlands. Der Künstler Harald Boigs verbrauchte dutzende Spraydosen Farbe, um eine Sommerszenerie aus der jüngsten Eiszeit von vor rund 20 000 Jahren auf Mauer und Fassadenbleche zu malen. Die Fassadengestaltung ist Teil des Projektes „Das Tor zur Urzeit blüht auf“, die SHZ berichtete. Ganz abgeschlossen ist dieses Projekt noch nicht, es fehlen noch die Blühwiese, eine Sandkiste die mit Findlingen eingerahmt werden soll und ein nachgestelltes Hühnengrab.
Das Klima zu dieser Zeit war ein trockenes Klima, mit Wintertemperaturen von minus 20 – minus 30 Grad sowie Sommertemperaturen von 10 – 20 Grad und die Gletscher waren bis in den Bordesholmer Raum vorgedrungen. Im Sommer fanden Wollmammuts, Rentiere, Moschusochsen, Wölfe und Schneehasen in den blühenden Steppenlandschaften reichlich Futter. Viele Vogelarten und unzählige Insektenarten, darunter der Weißling Schmetterling und die Eiszeitbiene, die heutige Hummel, vervollständigten die damalige artenreiche Flora und Fauna. Die Zelte des Eiszeitlichen Menschen, der moderne Homo sapiens, sind auf dem Wandbild zu sehen und stellen die frühe Besiedelung durch den Menschen dar. Dieses 20.000 Euro-Projekt wurde mit 16.000 Euro vom Deutschen Verband der Archäologie und von der Bordesholmer Sparkasse, den Bordesholmer Firmen Zimmerei Arp, Hinrich Kiel, Gartenbau Geerken und der Neumünsteraner Firma Voss-Krane, tatkräftig unterstützt. Titelbild: Museumsleiter Gerald Kopp möchte mit diesem Wandbild die Aufmerksamkeit auf die Eiszeitliche Steppenlandschaft mit seinen blühenden Gräsern, Kräutern, den Insekten und Tieren, die auch heute noch leben, lenken.

. Groestes Eiszeitbild fertig am 01.12.2020 in Brügge, Dorfstraße 4, Tor zur Urzeit, Photo: Michael Slogsnat, Bordesholm.