Die Revue „So oder so: Hildegard Knef“ mit Gilla Cremer und dem Pianisten Gerd Bellmann war ein Spiegelbild deutscher Geschichte und die Geschichte einer widersprüchlichen Frau. Nach dieser Vorstellung im Bordesholmer Savoy konnte man besser Verstehen in welchem gesellschaftlichen Kontext und persönlicher Befindlichkeiten ihre (Knefs) Kunst entstanden ist. Rotweinglas in der einen, die qualmende Zigarette in der anderen Hand, erfüllte Gilla Cremer nicht nur optisch mit etwas Glamour und Jet-Set-Flair die Erwartungen die mit einem UFA-Hollywood-Star Hildegard Knef verbunden wird. Die Skandale, über die man heute nur noch müde schmunzeln würde. Damals wurde sie dafür gehasst, vergöttert, medial verprügelt und geradezu aus Deutschland gejagt. Nebenbei bemerkt, damals gab es noch kein Twitter oder Facebook nur die elitäre Qualitätspresse ;-).
Die Revue zeigte ein 76jähriges Achterbahn-Leben, das einen verletzlichen Menschen zeigte, der zwar im Rampenlicht stehen wollte, aber nicht verstand, dass diese Lichtstrahlen verletzen können